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22. November 2023 um 18:00 bis 20:00
Wie nehmen Jüdinnen:Juden Antisemitismus in Deutschland wahr? Wo und in welcher Form begegnet er ihnen im Alltag? Von wem gehen antisemitische Vorfälle aus? Welche Umgangsweisen mit Antisemitismus haben Jüdinnen:Juden etabliert? Zu diesen und ähnlichen Fragen hat der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V. (Bundesverband RIAS) über 150 Interviews mit Jüdinnen:Juden aus sieben Bundesländern ausgewertet.
Die Wahrnehmung von Antisemitismus unterscheidet sich bei Jüdinnen:Juden zuweilen stark von der der nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaft. Gleichzeitig wird diese Perspektive von nicht-jüdischen Akteur:innen nicht ausreichend berücksichtigt. „[D]as bringt einen in eine ganz isolierte Situation“, so beschreibt ein:e Interviewpartner:in die Situation nach dem rechtsextremen Terroranschlag in Halle und Wiedersdorf 2019. Für Jüdinnen:Juden hat Antisemitismus in Deutschland einen alltagsprägenden Charakter, das zeigt die Auswertung des Bundesverbands RIAS.
Diese Auswertung erscheint erstmals in der Publikation „Das bringt einen in eine ganz isolierte Situation“ – Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland 2017-2020. In Kooperation mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt im Zuge der Jüdischen Kulturtage stellt die Meldestelle Antisemitismus RIAS Sachsen-Anhalt diese Publikation am 22. November 2023 vor.
Welche Relevanz die Ergebnisse für aktuelle Debatten um Antisemitismus und jüdisches Leben haben, wie Jüdinnen:Juden Antisemitismus wahrnehmen, sowie welche individuellen und institutionellen Umgangsweisen sich etabliert haben, diskutieren:
Irina Ginsburg OFEK e. V. – Beratungsstelle für Betroffene und Zeug*innen antisemitischer Gewalt und Diskriminierung
Rachel Spicker Projektkoordination und Beraterin bei der Mobilen Opferberatung Sachsen-Anhalt
Aron Russ Verwaltungsleiter der Jüdischen Gemeinde zu Dessau
Charlotte Brandes und Dr. Michael Schüßler (Moderation) RIAS Sachsen-Anhalt
Daniel Poensgen, wissenschaftlicher Referent beim Bundesverband RIAS und Autor der Auswertung, stellt zu Anfang die Publikation vor.