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13. Juli 2023 18:00 bis 19:30
Der Online-Vortrag untersucht den Umgang mit dem jüdischen Erbe Halberstadts in der DDR und fragt nach den Spätfolgen dieser weithin ausgebliebenen Aufarbeitung. Bis in die 1930er Jahre beherbergte das im Vorharzland gelegene Halberstadt einen der bedeutendsten Orte jüdischen Lebens in Mitteldeutschland. Dort waren jüdische Bürger seit dem 19. Jahrhundert wesentlich am wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt beteiligt gewesen; zugleich hatten sie ein im deutschsprachigen Raum einzigartiges Zentrum der gesetzestreuen Strömung des deutschen Judentums, der Neo-Orthodoxie, gebildet. In der auf den antifaschistischen Widerstandskampf ausgerichteten Gedenkpolitik der DDR fand dieses Erbe keine Berücksichtigung, sondern wurde erst ab Ende der 1970er Jahre durch kirchliche Kreise wieder in Erinnerung gerufen – mit einschneidenden Folgen darauf, wie bis heute über die jüdische Vergangenheit gesprochen wird und welches Wissen darüber vorhanden ist.
Referent: PD Dr. Philipp Graf (Dubnow-Institut)
Die Veranstaltung findet auf der Online-Plattform Zoom statt.
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Die Veranstaltung wird vom Projekt „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ (IDLSA) am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal organisiert. Das Projekt und die Veranstaltung wird vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.